Flussneunaugen

Flussneunaugen Lampetra fluviatilis L.

stark gefährdete Art.

Gemäß Anhang 3 zum Niedersächsischen Fischereigesetz ganzjährig geschützte Art!


Zur Vermehrung – im Frühjahr (Februar-Mai) - benötigt das Flußneunauge beschattete Bachbereiche mit 5 - 30 cm (max. 60 cm) Wassertiefe sowie mit Kies-Sand-Sedimenten. Die Paarung erfolgt tagsüber in Gruppen bis zu 15 Tieren und bei einer Temperatur ab 10 –11 ° C. Die Larven benötigen Feinsedimentbereiche (Ton-, Schlick- und Sandfraktionen) mit geringer Strömungsgeschwindigkeit unter 0,4 m/s.
Nach der Eiablage (4.00 -40.000 Eier) gehen die Elterntiere zugrunde. Die Lebensweise der Larven (Querder) gleicht denjenigen des Bachneunauges. Im Gegensatz zu diesem wandern die Flußneunaugen nach der Metamorphose (ab März), bei einer Länge von 9-15 cm und nach 3-5 jährigem Süßwasseraufenthalt ins Meer. Die Abwanderung findet nur nachts statt.
Die Flußneunaugen verbringen ihre parasitische Lebensweise vorwiegend im Schelfbereich oder im Mündungsgebiet der großen Flüsse. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Fischen (Heringe, Dorsche).
Die Rückwanderung zu den Laichgebieten - hierbei wird die Nahrungsaufnahme eingestellt - erfolgt 2 -3 Jahre später .

Der kleine Unterschied

Meerneunauge © NLOE Meerneunauge
• gefleckt, „armdick“
• Totallänge ~ 60 - 100 cm
• Laichzeit Mai – Juli
Flussneunauge
• silbrig-hell, „aaldick“
• Totallänge ~ 25 - 40 cm
• Laichzeit April – Mai
Flussneunauge © NLOE
Bachneunauge © Helmuth Juhnke Bachneunauge
• dunkel grünlich, Wurmdick
• Totallänge ~ 10 - 15 cm
• Laichzeit April – Mai


Flussneunaugen (Lampetra fluvatilis)

Aus: Das große Bilderlexikon der Fische haben im erwachsenen Zustand einen runden, scheibenförmigen Saugmund, der eine Anzahl verschiedenartiger Hornzähne enthält. Ihr Körper ist zylindrisch und erreicht eine Länge von 40 - 50 cm. Hinter dem Kopf, an der Oberfläche der Körperseiten, münden 7 Paare von Kiemenöffnungen. (Name) Flussneunaugen sind androme Tiere, das heißt sie kommen nur zum Laichen ins Süßwasser! Nach dem Laichgeschäft sterben sie ab!

Flussneunaugen gehören zu den bedrohten Tierarten!

Umso erfreulicher ist es, das man sie im Augenblick in der Este im Fleth beim Laichgeschäft beobachten kann!

Kaum noch Wasser unterm Kiel

Am helllichtem Tage

Etwa 10 bis 15 Stück

sind hier im Gange

Das Laichgeschäft

ist anstrengend

Was dem ein sin Nachtigal ist dem andern sin Uhl!
Die Bande wartet schon darauf, über den Laich herzufallen!
So spielt das Leben!

Da Flussneunaugen nach dem Laichen absterben, konnte ich am 23.04 drei tote Exemplare bergen!

Eine gute Gelegenheit ein paar Bilder zu machen, auf denen man auch etwas erkennen kann

Das ist das Saugmaul, im Süßwasser zurückgebildet. Hier wird nicht mehr gefressen! Also keine Angst, sie beißen nicht

Die Schwanzbeflossung

Eigentlich müssten Neunaugen ja Achtaugen heißen
Die 7 Kiemenöffnungen

Aber oben zwischen den beiden richtigen Augen ist das neunte "Auge" - die Nase





Am zweiten Mai konnten Kalle und ich nicht wiederstehen, wir sind zur allgemeinen Belustigung ins Fleth eingestiegen!
Ca 150 bis 200 Flussneunaugen waren am Laichen!

Und das bei bestem Wetter
wie gemacht zum Fotografieren!

Was für ein Gewuhle

Unmittelbar am Ufer war eine Laichgrube neben der anderen angelegt

Allerdings nur auf der sonnenbeschienen Seite
Flußneunaugen "machen es" fast nur bei Sonnenschein !

In Buxtehude kann man in diesem Jahr behaupten:

Flußneunaugen gibt es reichlich!

Ein gutes Zeichen! Hoffentlich geht es weiter so mit der Wasserqualität!



Selbst im Winter!


Am 08.Januar 2004 habe ich ein Flussneunauge beobachten können!

Mehr dazu

Sie haben es nicht geschaft.

Aus dem Osterbach meldete Sarah Kempf einen Totfund von ca 40 - 50 Stück Flussneunaugen. Der Osterbach entwässert oberhalb Lüneburgs in die Ilmenau.
Unterhalb dieses Rohres
fand Sahra Kempf
40 bis 50 tote Neunaugen
Es handelt sich zweifelsfrei um Flussneunaugen, deren Vorkommen im Einzugsgebiet der mittleren Ilmenau oberhalb Lüneburgs unbekannt war.
Verwunderlich, dass die Tiere die beiden Fischpässe in Lüneburg überwunden haben und dann in den Osterbach aufgestiegen sind. Erfreulich, aber leider umsonst! Die Tiere haben offensichtlich, auch nach Meinung von Herren Lutz Meyer vom NLOE, noch nicht abgelaicht.
Warum es zu diesem Massensterben kam bleibt unklar, denn Sarah betont, der Bach sei in Ordnung.
Das ist allerdings für Laien schwer feststellbar, ein Gülleschub kann reichen!


Ich habe einen Eintrag in mein Gästebuch bekommen:
Leider ohne E-Mail Adresse

Name: Poppke
Datum: Dienstag, 2 November, 2004 um 11:13:31
Kommentar:
Zu der Meldung über die Flussneunaugen, "Sie haben es nicht geschaft", sind drei Anmerkungen zu machen.
Bei dem Fundort in Kirchgellersen handelt es sich nicht um den Osterbach, sondern um den Hungerbach. Der Hungerbach ist Vorflut für eine Tongrube. Der Ton enthält einen gewissen Anteil an Aluminium. Dieser senkt den pH-Wert des aus der Tongrube abfließenden Wassers auf <3 ab.
Unterhalb der Fundstelle im Hungerbach, sowie im anschließendem Osterbach, wurden bis zur Einmündung in den Hasenburger Bach keine weiteren Neunaugen gefunden.
Der Fund der Neunaugen traf zeitlich mit dem Beginn der Diskussionen um den Neubau der A 39 zusammen.
An sonsten: wirklich interessante Hompage!

Danke für das Lob.
Der Abfall des pH-Wertes wäre eine Erklährung für das Massensterben.

Auch im Jahr 2004

am 23. April sah ich die ersten Flußneunaugen im Buxtehuder Fleth


Flußneunaugen im Buxtehuder Fleth

im letzten Jahr haben sie auch schon gelaicht



Nicht im Fleth, sondern direkt in der Este,

haben wir in diesem Jahr (2004) das erste "Neunaugen-Nest" entdeckt!
Ich wollte eigentlich im Buxtehuder Hafen fischen, als unser Salmonidenwart Manni Krauß mich auf die Flußneunaugen aufmerksam machte! Ich glaube unsere Vorfahren sprachen hier von einem "Neunaugen-Zopf".


Die Bilder entstanden von der Hansebrücke aus und ich weiß das man fast nichts erkennen kann.



Aber ich werde es noch einmal versuchen, diesmal besser ausgerüstet, vielleicht gelingen mir ja noch bessere Bilder.

.

Am 04. Mai 2004 konnte ich leider nur ein totes Flussneunauge im Buxtehuder-Fleth fotografieren. Ein Lebendes war zu weit und zu schnell für meine Kamera



Auch im Jahr 2005

am 28. April sah ich Flußneunaugen im Buxtehuder Fleth


Mehr davon



Auch 2008 habe ich wieder Flußneunaugen gesichtet


Ende April habe ich mal wieder ein Flussneunauge gesehen!

Leider hatte ich nur meine "Angelkamera" dabei.

Seit ein Miniwehr das Buxtehuder Fleth aufstaut, sind sie schwierig zu beobachten.


2010 habe ich wieder welche entdeckt!


Diese Jahr soll ja auch ein Neunaugenmonitoring von LAVES....

und von der Uni Hamburg stattfinden.

Deshalb haben ich besonders oft...

nach Neunaugen geschaut!


1. Bericht übers Neunaugenmonitoring 2010

2. Bericht übers Neunaugenmonitoring 2010

3. Bericht übers Neunaugenmonitoring 2010

Alle Jahre wieder - Neunaugenmonitoring

 Wie jedes Jahr werden wir Angler auch dieses Jahr gebeten, an der Erfassung von anadromen Neunaugen, dem Neunaugenmonitoring des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie, Dezernat Binnenfischerei, mitzuwirken. Im letzten Jahr wurden in der Este vor allem Meerneunaugen gesichtet. Da in einigen anderen Nachbarbächen Flussneunaugen beobachtet wurden, ist es sehr interessant, ob auch in der Este in diesem Jahr Flussneunaugen nachgewiesen werden können.
Auch Meldungen von anderen Gewässern in Niedersachsen sind von großem Interesse.
Die Sichtungen sollten wieder an Herrn Lutz Meyer gemeldet werden. Er hat seine Dienststelle gewechselt und ist jetzt zu erreichen unter folgender Adresse:

Sichtungen können auch gemeldet werden an den
oder auch an mich

Hier noch einige Hinweise und Tipps:
Neunaugen kann man am einfachsten beim Laichen auf steinigem Untergrund, zum Beispiel unterhalb des Zwingerwehrs in Buxtehude, beobachten. Dort bauen sie zunächst mit ihrem Saugmaul eine Laichgrube, dann heften sie sich zum Laichen an einen Stein. Das Laichgeschäft erfolgt meistens bei hellem Sonnenschein. Es lohnt sich also, auch zu einer Zeit, zu der man gewöhnlich sehr wenig fängt, einmal einen Blick in das Gewässer zu werfen. Gelegentlich beobachten Angler beim Fischen vorbeiziehende Neunaugen, auch solche Meldungen sind erwünscht.
Laichende Neunaugen flüchten nicht, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Da sie eine streng geschützte Art sind, sollte man sie allerdings nicht beim Laichgeschäft stören.
Die Angst, von einem Neunauge "gebissen" zu werden, ist unbegründet, das Saugmaul ist so weit zurückgebildet, dass sie niemandem etwas zuleide tun können. Somit ist auch die Befürchtung, dass diese Neunaugen im Süßwasser Fische anfallen, gegenstandslos. Neunaugen sterben nach dem Laichgeschäft, so ist es kein Zeichen von einer Gewässerverschmutzung oder einer Fischkrankheit, wenn mehrere tote Neunaugen gefunden werden.
Meerneunaugen können bis zu einem Meter lang werden. Sie sind braun-gelb marmoriert. Die Hauptlaichzeit ist meistens von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Mit einer Länge bis zu 40 cm sind Flussneunaugen wesentlich kleiner, sie sind etwa "aaldick" und von heller, eher silbriger Färbung. Sie laichen etwas früher im Jahr, meistens trifft man sie schon im Zeitraum April bis Anfang Mai an den Laichplätzen an.
Noch kleiner ist das Bachneunauge, das bis zu 15 cm lang wird. Diese Art ist hinreichend gut erforscht. Für den Naturschutzbeauftragten der Angler und Naturschutzgemeinschaft Nord-Niedersachsen sind jedoch auch Meldungen über laichende Bachneunaugen interessant.
Die Mitarbeit an diesem Programm ist im Interesse der Anglerfischer. Sie festigen so ihre Position als wichtiger Partner für die Fischereiverwaltung des Landes Niedersachsen, für die Forschung und den Fischartenschutz. Darüber hinaus erhalten sie natürlich auch interessante Informationen über ihr Gewässer. Schon aus diesen Gründen bittet die Angler- und Naturschutzgemeinschaft um tatkräftige Unterstützung.


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