| Este-Anlieger riegelt sein Grundstück abWiedereinstieg an der Wassermühle für
                  Kanuten nicht mehr möglich – Ärger über Massenpaddler
 Moisburg (cm). Wenn
                  in zwei bis drei Wochen auf der Este die Paddel-Saison
                  beginnt, werden sich die Kanuten in Moisburg auf eine
                  ungewohnte Situation einstellen müssen: Der Wiedereinstieg in
                  den Fluss auf der anderen Seite des Wehrs an der Wassermühle
                  wird für sie dann nicht mehr möglich sein.
 Am
                  Wochenende will Anlieger Tim Johannsen den Privatgrund, den
                  die Kanuten bisher gewohnheitsmäßig nutzen, um ihre Boote
                  unterhalb von Mühle und Wehr zur Weiterfahrt wieder zu Wasser
                  zu lassen, mit einem Zaun abriegeln: „Jetzt ist der Ofen aus“,
                  sagt der 27-Jährige.
 Bereits im vergangenen Sommer waren
                  die Anlieger an der Este in unmittelbarer Nähe der Mühle auf
                  die Barrikaden gegangen, weil sie die Auswüchse des
                  Massenpaddelns – lärmende, teils angetrunkene und
                  rücksichtslose Ausflüglerhorden – nicht mehr ertrugen. In
                  einem Gespräch mit Landkreis, Gemeinde und Bootsverleihern war
                  danach zunächst vereinbart worden, dass von den
                  Bootsvermietern organisierte Aufsichten an der Umstiegsstelle
                  für einen geregelten Ablauf sorgen sollen.
 Lärm und Belästigungen hätten sich seither
                  aber nicht gebessert, resümiert der selbständige
                  Programmierer. Bis zu 250 mit zwei bis drei Personen besetzte
                  Kanus habe er gezählt, teils kamen 15 in einer Reihe: „Hier
                  war immer was los, am Wochenende saßen wir um 9 Uhr senkrecht
                  im Bett.“ Ausdrücklich beruft sich Johannsen auf den
                  Landkreis, dessen Vertreter ihm gesagt hätten, er solle das
                  Grundstück zumachen, wenn die vereinbarten Maßnahmen keine
                  Besserung schaffen.
 Nun hoffe er, daß der Kreis sein Wort
                  halte und nicht selbst an der Mühle, eine Außenstelle des
                  Kiekeberg-Museums, eine Einstiegsmöglichkeit schaffe, betont
                  Johannsen. Bereits im September habe er den Kreis von seiner
                  Absicht informiert, aber keine Reaktion erhalten: „Ich habe
                  keine Lust, immer wieder nachzubohren. Der Kreis reagiert
                  immer nur, wenn es geknallt hat.“
 Als Alternative regt
                  Johannsen an, dass die Kanuten ihre Boote einen guten
                  Kilometer weiter nördlich an der Brücke am Nindorfer Weg
                  wieder zu Wasser lassen. Die Boote einfach nur über die Straße
                  zu tragen, ginge dann natürlich nicht mehr. Leider treffe das
                  auch all jene, die sich gut benommen haben, bedauert Tim
                  Johannsen.
 Anlieger ist im Recht
 Das Privatgrundstück zu
                  sperren, sei Johannsens gutes Recht, räumt Landkreis-Sprecher
                  Georg Krümpelmann ein. Der Kreis werde sich nun mit Polizei,
                  Gemeinde und Bootsvermietern zusammensetzen, um einen
                  ordungsgemäßen Ablauf an dem neuralgischen Punkt
                  sicherzustellen.
 
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