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          | Heiner Schönecke und Peter Brenning (rechts) vom
            Unterhaltungsverband pflanzen Erlen, um die Böschung zu sichern.
            Foto: Vasel |  
          |  |  Die Ausbaggerung des Mühlenteichs ist zu teuerDer Kampf gegen den Sand im Fluss in Buxtehude
      „übersteigt die finanzielle Möglichkeiten des Unterhaltungsverbandes
      Este“
 Buxtehude (bv).Der Mühlenteich in Altkloster verlandet.
      Trotzdem: Ein Termin für eine Ausbaggerung des „Sandfangs“ ist nicht in
      Sicht. „Das würde rund 300 000 Euro kosten und unsere finanziellen
      Möglichkeiten übersteigen“, sagt der Verbandsvorsteher des Unterhaltungs-
      und Landschaftspflegeverbands Este, Landwirt Peter Brenning aus Welle. Das
      sei Aufgabe der Stadt Buxtehude; der Verband – verantwortlich für den
      reibungslosen Abfluss der Wassers – müsse lediglich einen Durchlauf für
      die Este freihalten.
 Angesichts der Sand- und Hochwasserproblematik
      im Stadtgebiet würde der Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Este
      einen Austritt Buxtehudes begrüßen. „Das ist vermutlich unrealistisch,
      aber die Probleme in Buxtehude übersteigen unsere Möglichkeiten“, sagt
      Verbandsvorsteher und Landwirt Peter Brenning aus Welle ganz offen.
      Zuletzt wurde 2003/2004 ausgebaggert. Mehrfach standen sich Stadt und
      Verband vor Gericht gegenüber.
 Wildromantisch ist die Este an vielen
      Stellen, doch die Pflege stellt den im Jahr 1964 gegründeten Verband vor
      große Aufgaben. Die Zahlen: Knapp 37 Kilometer lang ist allein der Lauf
      der Este zwischen Cordshagen und der Marschtorschleuse in Buxtehude, rund
      30 000 Hektar umfasst das Verbandsgebiet. Etwa 110 000 Euro zahlen die 18
      Gemeinden als Mitgliedsbeitrag, um den „reibungslosen Abfluss des Wassers“
      zu sichern. Brenning: „Unser größtes Problem ist die Sandfracht, vor allem
      in der Stadt Buxtehude.“ Das Dilemma: Durch die zunehmende
      Flächenversiegelung rauscht das Niederschlagswasser schnell die Este
      hinunter und reißt viel Sand mit. Das ist auch eine Folge der
      Flussbegradigung der 30er Jahre, um Flächen für die Landwirtschaft zu
      erschließen. Der Verband kann lediglich die Symptome, aber nicht die
      Ursachen der Versandung der Este bekämpfen. „Unser Ziel ist es, möglichst
      viel Sand im Oberlauf zurückzuhalten“, sagt der Verbandsvorsteher.
      Oberhalb der Wehre in Moisburg, in Bötersheim und oberhalb der B 73 in
      Buxtehude holt der Verband jährlich zwischen 400 Kubikmeter und 1000
      Kubikmeter aus dem Fluss. Außerdem wird die Böschung gesichert, allein in
      diesem Jahr wurden 2500 Erlen direkt an der Este gepflanzt; ein „Ranger“
      läuft regelmäßig den Fluss ab, beseitigt Hindernisse. In Buxtehude wurde
      im April 2005 am Ex-Granini-Gelände eine weitere Entnahmestelle
      geschaffen, um die Versandung zwischen Altkloster und Hafen ansatzweise in
      den Griff zu bekommen. Hintergrund: In Buxtehude stehen viele Häuser auf
      Pfählen, diese dürfen auch bei Niedrigwasser nicht trocken fallen.
      Regelmäßig soll dort künftig Sand entnommen werden. Brenning: „Im
      Buxtehuder Stadtgebiet können wir nicht baggern.“
 In Sachen
      „Hochwasserschutz“ habe es bislang keine Gespräche gegeben, weder mit dem
      Deichverband, noch mit Stadt oder Land. Im Estetal soll südlich der B 73
      eine Staumöglichkeit geschaffen werden, die Ausweisung eines
      Überschwemmungsgebietes ist in Arbeit. Um die hochwasserfreie Durchführung
      bei Starkregenfällen durch das Stadtgebiet zu gewährleisten, müsse
      oberhalb der Abfluss des Regenwassers gedrosselt werden, so
      Oberdeichrichter Uwe Hampe und Karsten Petersen (Niedersächischer
      Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz) im Februar im
      TAGEBLATT. Kosten: Bis zu zehn Millionen Euro. Die Stadt hat kein Geld,
      hofft auf Hannover. Offen ist, wer für die Unterhaltung zuständig wäre.
      Brenning: „Das ist nicht unsere Aufgabe, Buxtehude sollte die Este
      innerhalb ihrer Stadtgrenzen selbst regulieren. Wir sind offen für
      Gespräche.“
 Übrigens: Untersuchungen des entnommenen Sandes hätten
      gezeigt, dass die Este „sauber“ sei.
 
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