Dezember 01


In eigener Sache!

Ich ziehe um!

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Warst Du bei H-Juhnke.de zu Besuch, wird sich nicht allzuviel ändern,
aber alles was mit AOL zu tun hat ist "Asche von Gestern".
AOL ist nichts mehr für einen "alten Homepagebetreiber"
Schade, so geht ein "halbes Jahrzehnt" vorbei
Ich kann AOL nicht mehr empfehlen!


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Wer zu kräftig ins Feuer bläst, der verbrennt sich leicht den Bart!
Arabische Weisheit

Ein Beitrag aus dem : Tageblatt
Foto: Reidl

Früher Stint

Altes Land. Bord.
Altes Land. Die Schienbeine fest gegen die Reling gepresst, beugt sich Lothar Buckow über die Bordwand. Er packt ins Netz. fällt mit Schwung zurück und hievt dabei einen Meter Netz ins Boot. Die Maschen sind leer. Erneut lehnt sich Buckow vor, greift mit den Gummihandschuhen zu - vier-, fünf-, sechsmal. Als die ersten Fische in den Maschen zappeln, stoppt er und vertäut das Netz an Bord.
Fischer "Zurzeit liege ich bei 100 bis 120 Kilo Stint pro Fang", erklärt der Elbfischer. Eine magere Ausbeute im Vergleich zu den 400 Kilo, die er ab Februar aus dem Fluss zieht. Die Saison hat gerade erst begonnen.
Seit Oktober ziehen die bleistiftgroßen Silberlinge zum Ablaichen aus der Nordsee in die Elbe. Eine Handvoll Elbfischer wartet auf sie, Buckow mit seiner "Elise" vor Hanskalbsand. Zwischen der Elbinsel und Hahnöfersand legt er seine Netze in neun Meter Tiefe ab. Was er dort fängt, verkauft er an Altländer Gaststätten und den Hamburger Karsten Hagenah.
Buckow schwört auf den frühen Stint. "Er schmeckt einfach besser", sagt er, langt ins prall gefüllte Netz und greift einen heraus. Fast zärtlich streicht sein Daumen über die leichte Rundung am Bauch des schillernden Fisches. "Jetzt sind sie noch fett", sagt er. In drei Monaten sei davon nichts mehr übrig. Dann haben sie ihre Fettreserven verbraucht.
Stint fischen ist Handarbeit. Kescher für Kescher schippt der Fischer die Ladung an Bord und sortiert sie. Heute ist das Bernd Evers Job. Der 48-Jährige ist ein Freund Buckows. Ab und zu hilft er ihm, füllt das Rüttelsieb mit Stint, schiebt es vor und zurück. unzählige Minifische im Kaugummistreifen-Format fallen durch die Längsstreben. Fremde Arten wirft Evers sofort raus. Dabei klebt sein Blick an den schillernden Leibern. "Auf die muss ich aufpassen", sagt er und zieht die stachelige Rückenflosse eines handgroßen Exemplars auseinander. "Wenn der größer wird, sind seine Stacheln giftig."
Evers und Buckow sind ein stummes Team. Während der eine Fische sortiert, säubert der andere Netze. "Bei gutem Wetter fahren öfters Leute mit", sagt Buckow und zupft Schilf aus den Maschen. Ab Januar, wenn Eis das Deck der "Elise" in eine Rutschbahn verwandelt, ist der 44-Jährige allein an Bord. Er genießt die Einsamkeit. "Dann lasse ich meine Gedanken schweifen und denke über Gott und die Welt nach", erklärt er grinsend. Stintfischer sind von der Tide abhängig. Alle sechs Stunden muss Buckow raus: Netze auslegen bei Niedrigwasser, einholen bei Hochwasser. Morgens um 6 Uhr bringt er den Fang nach Hamburg, fünf Mal pro Woche. "Das ist anstrengend", gibt er zu, "aber ich möchte nie wieder angestellt sein."
Buckow ist ein Spätentwickler - jedenfalls als Fischer. Erst mit 30 Jahren tauschte der Familienvater den Job als Geschäftsführer eines Sportgeschäfts gegen die schwankenden Planken der "Elise". "Das Fischen liegt bei uns in der Familie", sagt er stolz. Die Großeltern führten eine Großfischerei, der Vater fischte auf der Elbe. Die Wende kam, als Buckow den achteinhalb Meter langen Kutter entdeckte. Ein Wrack. Aber für 500 Mark schlug er zu, restaurierte das Boot, fuhr raus und sattelte um. Wobei für ihn feststand: "Ich will nicht nur Fischer sein, ich will einer der besten sein."
Anfangs haben mich meine Kollegen belächelt", erinnert sich der Elbfischer und lacht verschmitzt. Noch heute ist sein schwarz-weiß gestrichener Kutter das kleinste Fischerboot zwischen Hamburg und Cuxhaven. Seinen guten Riecher für fette Fischgründe und lukrative Geschäfte beeinträchtigte das nicht. "Das ist die Kunst", sagt er. "Ich bin der einzige, der zurzeit für seinen kompletten Stint Abnehmer hat."
Nicht nur das. Buckow hat sich außerdem einen heimeligen Ankerplatz gesichert. Bei Niedrigwasser sonnt sich ein Seehund auf der Sandbank keine zehn Meter von seinem Kutter entfernt. Der Elbfischer beobachtet Fischotter und Eisvögel. Eine Idylle, die Buckow genießt. Nach einem Autounfall, der ihn zwei Jahre an Land verbannte, mehr als zuvor. Doch seit einigen Monaten kratzen Fremde an seiner heilen Welt. "Im kommenden Jahr wird das Elbufer abgetragen", sagt er und blickt Richtung Hahnöfersand. Dort wird die Ausgleichsfläche fürs Mühlenberger Loch gebaggert. Wie sich sein Fanggebiet dadurch verändert, kann er noch nicht abschätzen: "Im schlimmsten Fall muss ich mir einen neuen Platz suchen."

Weihnachtsmann


Ich wünsche :


Frieden auf Erden,
und ein besinnliches Fest!



Helmuth






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